Take a ride on the wild side

Schärding

Die Mündung der Rott in den Inn

Der Plan war, den Rottal Radweg einmal nach Osten zu fahren. Ziel war Schärding. Die Stadt liegt auf der falschen Seite (das ist ein Kotau an meine Fast-Heimatstadt Köln, in der die rechte Rheinseite eben die schääl, also die falsche Seite des Rheins ist) des Inn und damit in Niederösterreich. Den Weg hatten sowohl Komoot wie auch Google Maps bis Pocking über den Rottal Radweg geplant und von da über irgendeine ziemlich gerade aussehende Linie direkt bis zur alten Innbrücke. Das ließ ich mir erst einmal gefallen, weil die Strecke etwa zwei Kilometer kürzer ist als die von mir extra zurechtgelegte Rückfahrt über den Rottal Römer Radweg, der entlang der Rott mäandert, den ich aber nicht zweimal hin und zurück fahren wollte.

Die Abkürzung auf dem Hinweg war, wie das meistens so ist, gar keine richtige Abkürzung. Komoot und Google Maps hatten zwar Baustellen angezeigt, aber nicht die Schwierigkeiten, sie zu überwinden. Außerdem leitete mich Komoot mindestens zweimal durch einen Privatweg, was in einem Fall sogar ein wenig Ärger mit dem Grundstückseigentümer nach sich zog. Das war etwas nervig, aber die Fahrt auf die alte Innbrücke, die nicht für Autos freigegeben ist und der Blick auf den Inn und die Rottmündung entschädigte für alles. Like.

Die etwas verunglückte Hinfahrt findet Ihr auf Komoot hier: https://www.komoot.com/de-DE/tour/1791282964?ref=itd

Und auf Strava hier: https://strava.app.link/RTKVp7Ie7Lb

Na klar fuhren wir nach Schärding und damit nach Österreich, wo wir in ein hybrides Café (Speisen aller Art, Kaffee nach österreichischer Art, Eis) auf dem großen Platz in der Innenstadt einkehrten. Dialog: was hättns gern? Kaffee. Cappuccino, Espresso, Milchkaffee, Café Latte? Kaffee. An Verlängerten? An Verlängerten. Mit Mineralwasser? Mit Mineralwasser. Es gibt in Österreich keinen Kaffee. Also, keinen normalen Kaffee. „An Verlängerter“ ist so etwas Ähnliches wie Kaffee, weil die Österreicher aber der Meinung sind, dass das, was sie da servieren, so nicht trinkbar ist, bekommt man Mineralwasser, manchmal auch einfach nur ein Glas Wasser, dazu (bezahlen muss man Beides, soviel ich weiß). Für mich wäre der Kaffee auch ohne Wasser trinkbar, aber was soll’s, in der Hitze war auch das Mineralwasser ein Genuss.

Schon bei der Fahrt über die Innbrücke und beim Blick auf die linke Innseite, das ist das deutsche Neuhaus am Inn, hatte mich das Gefühl beschlichen, dass ich schon einmal da war. Abends schaute ich dann in Google Fotos (das ist mein untrügliches und unbestechliches Fotoarchiv) nach und stellte fest, dass ich im Juli 2018 schon einmal da war, allerdings von Passau aus entlang des Inn. Damals hatten wir gerade eine Donaukreuzfahrt für Radelnde gemacht und verlegten dann nach Bad Griesbach und ich später nach Kelheim für mein erstes 24 Stunden Rennen. Ein ereignisreiches Jahr.

Der Rückweg war dann etwas länger, aber ungleich schöner. Es ging über den Rott Römer Radweg zum großen Teil autofrei und durch eine schöne Gegend entlang der Rott. Das Rottal hat bisweilen etwas auenartiges, aber meistens fährt man durch Mais, der links und rechts und manchmal bis in die Orte hinein wächst. Gelegentlich loben Schilder die Landwirtschaft hier, aber außer, dass man irgendwann unterschiedliche Maissorten zu erkennen glaubt, ist da nicht so viel (ok, ich bekenne: ich tue der tollen Landwirtschaft hier total unrecht).

Ah, Apfelbäume gibt es hier auch. Reichlich. Überall. Und alle hängen voll und die meisten laden dazu ein, sich einfach einen Apfel vom Baum zu holen. Hab ich gemacht. Und darüber schreibe ich bestimmt auch noch mal einen separaten Artikel.

Wir kamen nach insgesamt fast 55 Kilometern ziemlich geschafft in unserem Hotel an. Zum einen ölte uns die Hitze, zum anderen muss man ja immer am Ende einer noch so schönen Fahrt hier hoch. Wir wählten dieses Mal einen kurzen steilen Aufstieg, der uns zu schaffen machte. Aber am Ende hatten wir eine wunderschöne und interessante Fahrt gehabt.

Die wunderschöne Rückfahrt findet Ihr auf Komoot hier: https://www.komoot.com/de-DE/tour/1791282423?ref=itd

Und auf Strava hier: https://strava.app.link/TQXMTSNe7Lb

Eine kalte Dusche, der im Arrangement enthaltene Kaffee und dann ein knappes Stündchen im heißen Thermenwasser mit den Luftdruck Düsen, die wirklich jeden Körperteil massieren, brachte unsere Lebensgeister zurück. Wieder ein wunderschöner Urlaubstag. Bei, wie an jedem Tag bisher, wundervollem Wetter.

Antwort

  1. Das ist eben das Problem mit den Onlinekarten. Man sieht nicht immer ob diese Wege auch benutzt werden dürfen oder in welchen Zustand sie tatsächlich sind.

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