
Seit einigen Tagen liegt Schnee in meiner Gegend (das ist das Rheinland zwischen Köln und Aachen). Und das bedeutet, dass die Mobilität für Radfahrerinnen und Radfahrer praktisch endet. Es mag ja sein, dass die ganz Harten und Hartgesottenen und Erfahrenen doch mobil bleiben und die ganz Mutigen auf die Fahrbahnen der Straßen ausweichen. Ich selber zähle mich eigentlich mit über 16.000 Kilometern Radfahren im Jahr eigentlich zu denen, die immer fahren, aber ich bin in den letzten Tagen mit dem Rad nicht wirklich mobil gewesen, sogar nicht mit meinem Dreirad.
Klar, die Witterungsverhältnisse sind sehr winterlich. Es ist Schnee gefallen, der ist leicht getaut und das ganze ist dann auch wieder überfroren. Ich habe zweimal darüber berichtet:
Aber während die Fahrbahnen der Straßen, jedenfalls der großen Landes- und Bundesstraßen, frei und befahrbar gemacht und gehalten wurden, galt das für die Radwege, auch entlang dieser großen Straßen, in keiner Weise. Das könnt Ihr auch meinen beiden Berichten entnehmen, ein Freund von mir hat das aus dem Nachbarkreis Düren auch berichtet:
Jetzt mal ehrlich, das ist ein Skandal! Auf der Fahrbahn der Straße hätte ich locker auch mit meinem Rad von mir zu Hause zu meiner Arbeit kommen können und auch gestern von mir zu Hause zur Critical Mass Kerpen. Und zwar durchgehend, egal, welche Behörde für welchen Straßenabschnitt der Strecke zuständig ist. Bei den Radwegen sieht das ganz anders aus. Da macht jeder, was er will und die meisten wollen nicht. Mal gibt es ein paar Meter geräumten Weg, dann aber Kilometer, auf denen nicht geräumt wurde. Am Freitag hatten sich dort Eis-Ruckelstrecken gebildet oder einfach nur Glatteisstrecken. Die Mobilität für uns Radfahrende ist massiv eingeschränkt. Der Pflicht der zuständigen Behörden, Mobilität zu ermöglichen, geschweige denn ihrer Verkehrssicherungspflicht, kommen sie nicht nach.
Ich hatte neulich in meiner ehrenamtlichen Funktion die Gelegenheit, mit der Leitung und den für Radverkehr Zuständigen der Regionalniederlassung Ville/Eifel, die für uns zuständig ist, zu sprechen und bin jetzt noch schockiert von der Haltung der Behörde zum Thema Unterhaltspflicht, Grünschnitt und vor allem auch Winterdienst auf ihren Radwegen. Ich sage bewusst “ihren” Radwegen, denn es sind nicht meine Radwege, sondern ihre, die sie bitte sehr in einem einwandfreien Zustand und auch gut befahrbar zu halten haben. Das ist aber nicht zu erkennen, weder in dem Gespräch noch in der Realität.
Das gilt aus meiner Sicht für die meisten anderen für Radwege zuständigen Behörden in den Kreisen und Städten genauso. Auch dort ist keine Motivation erkennbar, den Radverkehr jederzeit und unter allen Bedingungen zu ermöglichen.
Deswegen bleibt nur übrig zu sagen, liebe Behörden, die Ihr auch von meinen Steuergeldern finanziert werdet: Vielen Dank! Für nichts!
Bläh, das ist tatsächlich nicht, WARUMICHRADFAHRE! Aber ich tue es natürlich trotzdem, wenn immer es irgend geht.

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