
Vor einiger Zeit schon hatte ich mich gedanklich auf den Weg gemacht, mich tätowieren zu lassen. Ich hatte mit lieben, mir nahestehenden tätowierten Menschen und vor allen Dingen meiner Nichte (echt vielen vielen Dank, Sandra, auch, dass du gestern immer mal wieder dabei warst) im Vorfeld Konsultationen durchgeführt. Das alles hatte meine Überlegungen zu Entschluss gemacht.
Der nicht nur gedankliche, sondern tatsächliche Weg führte mich dann ins Tattoostudio Farbgefühl in Kerpen. Und das Motiv sollte der stilisierter Radfahrer sein, den meine Frau und ich vor einiger Zeit in London an einer Wand entdeckt hatten (siehe auch meinen Beitrag von gestern, Passwort bitte in einer privaten Nachricht erfragen).


Auf diesem Stuhl verbrachte ich dann am Dienstag Nachmittag mehr als 5 Stunden. Und ich muss sagen, es war eine außergewöhnliche Erfahrung. Bis auf mein Bett (und mein Rennrad) habe ich mich schon lange nicht mehr an einer Stelle für so lange Zeit aufgehalten. Es war unerwartet entspannend. Ich brauchte ja nichts zu tun und konnte einfach nur meinen Gedanken nachhängen, die sich allerdings, zugegeben, meistens um das Geschehen an meinem rechten Arm drehten.
Fodas, mein Tätowierer, behandelte meine Haut mit den nachstehend abgebildeten Utensilien virtuos. Das Vorgespräch mit ihm, die Einführung in die Session und das Tätowieren selber waren für mich die Erfahrung, dass ein (mir eigentlich ja fremder) Mensch sich für eine nicht mal so kurze Zeit sehr intensiv bzw. nur auf mich konzentriert. Das war sehr angenehm.
Das Tätowieren selber empfand ich als eine sehr intensive Erfahrung. Natürlich schmerzt das Eindringen der Nadel in die Haut. Aber als unangenehm empfand ich es erst gegen Ende der Session. Und auch da war es nicht der Schmerz, sondern eher die Ermüdung der Haut und des Körpers.
Zuvor machte ich die Erfahrung, dass selbst auf dem relativ kleinen Stück meines Körpers, meinem Oberarm, unheimlich viele Zonen von unterschiedlicher Empfindlichkeit vorhanden sind. An einigen Stellen spürte ich nur ein Prickeln, am anderen tat es fast schon richtig weh. Das war spannend und manchmal fragte ich mich, was denn jetzt als nächstes kommt, sehnte mich geradezu nach dem neuen, intensiven Gefühl.
Eine Erfahrung.
Mein erstes Mal. Aber nicht mein Letztes.


Das fertige Tattoo enthalte ich euch noch vor. Erstens einmal, weil es noch nicht ganz fertig ist. Einige sehr helle Stellen konnten gestern Abend nicht mehr vollendet werden. Zum anderen weiß ich noch nicht genau, wie ich mir die Premiere für mein Tattoo denn nun wirklich vorstelle. Vielleicht doch im Blog oder öffentlich lieber erst, wenn schon viele Leute das Bild auf meinem Arm live gesehen haben.
Ich liebe es, mein Tattoo. Und genieße es gerade noch ein wenig für mich.
Ein Kommentar zu „The Making Of“