
Ihr wisst, Ihr Lieben, dass ich hier ja über die schönen Seiten des Radfahrens schreiben möchte und das auch fast immer tue. In der letzten Zeit, das habt Ihr auch gemerkt, bin ich und sind meine Räder aber auch immer mehr politisch unterwegs. Was auch damit zu tun hat, dass natürlich auch ich und meine Freundinnen und Freunde massiv konfrontiert sind mit dem täglichen Kampf im Straßenverkehr. Der insbesondere ja eine Ursache hat: das immer noch weithin unhinterfragte, immer auch noch politisch gewollte Über alles Stellen des rollenden und stehenden Autoverkehrs. Das Auto und der Besitz eines solchen gilt immer noch als „normal“. Dass es schnell fahren und überall abgestellt werden darf, wird als selbstverständliches Recht der Besitzenden angesehen und von weiten Teilen der Politik, die ja von Autobesitzern und -bewegern gewählt wird, in Recht gegossen und unterstützt. Gefahr, Lärm, Gestank, klimaschädliche Emissionen, die vom Auto ausgehen, werden als Kollateralschäden billigend in Kauf genommen. Es wird so absurd, dass wir Schutzmaßnahmen, die wir gegen die Gefahren, die von Autos ausgehen, ergreifen müssen, als etwas Tolles feiern, wie das etwa die Plakate der Verkehrswacht mit behelmten Kindern gerade tun (ich verzichte auf eine Abbildung, das ist ekelerregend).
Deswegen müssen wir noch mehr politisch Rad fahren.
Meine Hochachtung für die Initiativen in Frechen, die den Bicibus dort seit gestern fahren lassen. In Frechen gibt es ja seit letztem Jahr auch eine Kidical Mass wie in vielen anderen Städten auch.

Dort können wir uns auch als Erwachsene als Mitfahrende, aber auch Organisatoren, Ordner etc. beteiligen. Viele meiner Freundinnen und Freunde tun das, ich finde das toll. Gelegenheit wird es am 15.05. auch in Düren geben, seid dabei!

Critical Mass. Mittlerweile fährt neben dem „Leuchtturm“ in Köln hier im Westen jeden Freitag im Monat irgendwo in der Umgebung eine. Fahrt mit, soviel es geht und wo immer es geht. Wir fordern die Straßen zurück! Das tun wir, wenn wir bei einer CM mitfahren.

Am 08.05.2022 findet die Sternfahrt Düsseldorf, dieses Jahr als große Verkehrswende Demonstration eines Trägerbündnisses statt. Seid unbedingt dabei, damit wir eine Woche vor der Landtagswahl noch einmal ein kraftvolles Zeichen für die Verkehrswende setzen. Und kurz darauf, am 19.06., gibt es dann die große Sternfahrt Köln, auch hier haben sich viele zusammen getan, um sie zu organisieren. Seid dabei und zeigt: wir wollen menschengerechte Städte, keine autogerechten!
Auch die Teilnahme an mahnenden Veranstaltungen, wie Geisterradaufstellungen oder Silent Rides (dieses Jahr zum ersten Mal auch in Hürth am 18.05.2022) sind wichtig, auch wenn sie emotional total an die Substanz gehen.

Und, letztendlich auch, und dafür werbe ich nun tatsächlich hier zum ersten Mal: organisiertes Engagement ist ebenfalls wichtig. Ich werbe, als Landesvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs, natürlich für eine Mitgliedschaft im ADFC (Achtung, in NRW jetzt gerade echt günstig!), aber vor allem auch über die Mitgliedschaft hinaus, für ein Engagement in den Vereinsstrukturen und ein Einbringen in die politischen Aktivitäten des FahrradClub. So gut und ehrenwert es ist, überall dabei zu sein und mitzufahren, strategisch braucht es einfach Strukturen und Organisation, um sich auf Ziele und Maßnahmen demokratisch zu einigen und diese schlagkräftig in die politischen und Verwaltungs-Prozesse in unserem Land einzubringen. Deswegen: gebt Euch einen Kick und engagiert Euch, gerne auch in den Vorständen und Gremien des ADFC bei Euch vor Ort oder auch landes– und bundesweit. Mit allem zusammen und mit uns allen zusammen kann die Verkehrs- und Mobilitätswende gelingen.
Und vor allem: fahrt Rad und passt auf Euch auf da draußen!
Hat dies auf Radfahren! in Düren rebloggt.
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