
Das „Billig-Argument“ zieht nicht mehr: Warum Radfahren ein echtes Investment ist
Früher hieß es: Wer Rad fährt, spart sich das Auto und damit ein Vermögen. Doch wer heute wirklich umsteigt, merkt schnell: Das Fahrrad ist längst kein „billiger Ersatz“ mehr, sondern ein hochtechnisiertes Wirtschaftsgut.
Gestern gab es auf BlueSky eine kleine Diskussion. Ein User verglich in einem Kommntar zu meinem „Umstiegs“-Artikel
das Leben ohne Auto mit dem dauerhaften Wohnen auf einem Campingplatz – als wäre es eine irrelevante Nische. Doch da irrt er gewaltig. Denn wer das Rad als primäres Verkehrsmittel nutzt, investiert oft Summen, die locker einen Kleinwagen finanzieren könnten.
High-Tech statt Drahtesel
In meinem Keller (……) stehen mittlerweile 10 Räder. Zusammen haben sie deutlich mehr gekostet als mancher Gebrauchtwagen. Moderne Alltagsräder sind heute hochgradig spezialisiert. Ob wartungsarme Riemenantriebe oder präzise Hydraulikbremsen – die Technik ist auf Langlebigkeit und Effizienz getrimmt.
Besonders bei Elektrorädern kratzen wir heute oft an fünfstelligen Beträgen. Das ist kein Zufall, sondern Spiegel eines boomenden Marktes: Laut den aktuellen Marktdaten des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) liegt der Bestand in Deutschland mittlerweile bei rund 89 Millionen Fahrrädern, davon über 15 Millionen E-Bikes. Das sind mehr Räder als Einwohner! Schon mal nachgezählt, wie viele bei dir im Keller stehen? 🚲
Inspektion und Outfit: Qualität hat ihren Preis
Wer 12.000 km im Jahr reißt, kommt um regelmäßige Profi-Checks nicht herum. Eine gründliche Inspektion inklusive Verschleißteilen wie Kette oder Bremsbelägen kostet jährlich schnell einen dreistelligen Betrag. Wer wissen will, was in der Werkstatt preislich auf ihn zukommt, kann in dieser Studie zu Reparaturkosten nachlesen – je nach Stadt gibt es da ordentliche Unterschiede.
Und dann ist da noch das Drumherum:
- Bekleidung: Ein Schrank voller Funktionskleidung für jede Wetterlage kostet vierstellig.
- Schuhe: Sie müssen Klick-Pedal-tauglich, wetterfest und im Büro trotzdem vorzeigbar sein.
- Lifestyle: Selbst meine Rad-Tattoos waren kein Schnäppchen.
Ein Milliardenmarkt auf zwei Rädern
Völlig irrelevant? Von wegen. Die Fahrradwirtschaft ist ein massiver Wirtschaftsfaktor. In Deutschland erwirtschafteten über 200.000 Beschäftigte zuletzt einen Gesamtumsatz von rund 27 Milliarden Euro. Das ist kein „Campingplatz-Niveau“, das ist eine tragende Säule unserer Mobilität und Wirtschaft.
Am Ende bleibt es dabei: Ja, es ist ein „teurer Campingplatz“ – aber einer, der uns gesund hält, die Städte entlastet und verdammt viel Spaß macht. Was war deine letzte größere Investition in dein Bike? Schreibt es mir in die Kommentare! 👇

Kommentar verfassen