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The Big Guns

Ostersamstag mit meinem Freund unterwegs im Rheinischen Revier. Er hatte sich vorgenommen, tatsächlich weit ins Revier vorzudringen, also zu den Braunkohlekraftwerken, immer noch die „Big Guns“ der Stromerzeugung in Deutschland, zu fahren und die Wege dahin und dort zu erkunden. Da ich ja auf so was stehe, war ich natürlich dabei. Und wieder einmal hat…

Ostersamstag mit meinem Freund unterwegs im Rheinischen Revier. Er hatte sich vorgenommen, tatsächlich weit ins Revier vorzudringen, also zu den Braunkohlekraftwerken, immer noch die „Big Guns“ der Stromerzeugung in Deutschland, zu fahren und die Wege dahin und dort zu erkunden. Da ich ja auf so was stehe, war ich natürlich dabei.

Und wieder einmal hat mir diese Fahrt klar gemacht, was Radfahren bedeutet. Denn erneut hat die Möglichkeit, zu erkunden, zu suchen, stehen zu bleiben, wo man will, zu fahren, wo man will, Nähe und Distanz selber zu entscheiden, meinen Horizont erweitert, Wissen erzeugt, das ich vorher nicht hatte.

Zum Beispiel hat es mit einem Irrtum meinerseits aufgeräumt. Ich hatte, vielleicht erinnert Ihr Euch, schon einmal geschrieben, wieso immer noch drei Dampffahnen über dem Rheinischen Revier zu sehen sind.

Ich mutmaßte damals, dass es sich um die Kraftwerke Frimmersdorf, Neurath und Niederaußem handelte, die da qualmen und fragte mich (und damals auch andere, Berufenere), wieso denn Frimmersdorf immer noch dampft, wo es doch schon in der so genannten Sicherheitsbereitschaft ist. Alle damaligen Erklärungen gingen ins Leere, denn Frimmersdorf qualmt hier gar nicht. Die Fahnen sind (von links nach rechts) von den beiden Kraftwerken in Neurath, das sich ja auf die Blöcke A-E mit „alter“ Technologie und die Blöcke F und G mit der BoA Technologie aufteilt und dem Kraftwerk Niederaußem. Da die Kraftwerksblöcke in Neurath räumlich etwas entfernt stehen, ergibt sich aus der Entfernung der Eindruck, es handele sich um zwei Kraftwerke. So hatte ich damals die linke Schwade fälschlicherweise nicht den Blöcken A-E von Neurath zugeschrieben, sondern dem Kraftwerk Frimmersdort, das allerdings tatsächlich noch etwa 3,5 Kilometer weiter westlich, ziemlich versteckt und damals schon nicht mehr zu sehen liegt (auf dem nachstehenden Bild kaum erkennbar als kleine Türmchen über dem Weg.

Das Kraftwerk Frimmersdorf hatte ich also noch nie gesehen, aber auf unserer Fahrt entdeckten wir es nun und waren erstaunt.

Im Titel und hier auf diesem Bild links ist es zu sehen. Ganz offentsichtlich ruht es. Allerdings war es an diesem Ostersamstag auch so, dass der Energiebedarf in Deutschland über Tag fast zu 50% aus Sonnenenergie gedeckt wurde und von den Kraftwerken eh nur die BoA Blöcke in Neurath unter Last waren, was an der dünnen Dampffahne zu erkennen ist. Auch die Windernergie trug kaum zur Stromgewinnung bei, dazu morgen hier im Blog mehr. Angaben zur Stromproduktion in Deutschland findet Ihr übrigens bei Fraunhofer oder bei der Bundesnetzagentur.

Auch das Kraftwerk in Niederaußem ließ an diesem Tag nicht erkennen, dass sein Strom benötigt wird.

An dieser Stellte trennten sich die Wege von meinem Freund und mir. Er bog ab Richtung Südwesten, auf den Speedway und dann zurück nach Buir, ich fuhr über die Wiedenfelder Höhe zurück auf meiner Hausrunde nach Kerpen Horrem.

Ein toller Tag, irgendwie kamen wir uns wie kleine Entdecker vor. Wir fanden ein Braunkohlekraftwerk, von dem wir bis dahin nur gehört hatten. Und wir suchten uns Wege durchs rheinische Braunkohlerevier, gar nicht so einfach und nicht durchgehend Rennrad-geeignet, davon vielleicht später einmal mehr.

Den gpx-Track zur Fahrt durchs rheinische Braunkohlerevier gibt es hier. Den Google Earth Track hier. (Die Links sind eine Woche gültig, danach bitte bei mir melden).

Passend zur Fahrt mein Farbklecks heute: Das „alte“ Braunkohlekaftwerk Neurath.

Antworten auf „The Big Guns”.

  1. Joachim Baumann

    Sehr cool .. mehr davon

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    1. warumichradfahre

      Morgen mehr

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