Grenzen

Habe ich mir von meinen Trikes grenzenloses Vergnügen versprochen? Ja klar! Ist es auch. Zu 95%.

Grenzen

Die letzten Tage mit Radfahren in und um Solingen haben mir Grenzen aufgezeigt, die ich zwar theoretisch kannte, aber nicht wirklich konkret bei diesen Fahrten erwartet hatte. Denn obwohl ich meine Dreiräder als Non-plus-ultra in Sachen Sicherheit und auch Fahrverhalten (mit keinem anderen Rad kann man so langsam fahren und auch nicht rückwärts) ansehe, konnte ich mir Situationen vorstellen, die auch die Trikes in Schwierigkeiten bringen könnten.

Damit meine ich nicht die Unzulänglichkeit der Radinfrastruktur in Solingen, die ich ja gestern hier schon thematisiert habe.

Nein, schon auf der Hinfahrt führte mich Komoot von der Straße ab auf einen Waldweg, der sich dann als steile Abfahrt auf unbefestigtem Schotter mit tiefen Rillen und manchmal steilen Neigungen zur Seite entpuppte. Das war herausfordernd. Die Trommelbremsen waren praktisch in Dauerbetrieb, aber ich hatte schon manchmal Schiss, dass das Rad mir auf dem Schotter einfach wegrutscht. Oder aufgrund der Neigungen umkippt. Ich nahm sogar die Füße von den Pedalen, um zusätzlich zu bremsen und das Kippen zu verhindern (obwohl das eher tatsächlich nicht geschehen wäre). Am Ende war ich froh, dass ich gut unten angekommen war. Weder mir noch dem Rad war etwas geschehen. Der Weg hat jetzt noch ein paar Rillen, verursacht durch meine Füße, mehr. 

Auch umgekehrt war das so. Ich hielt mich ja an der Müngstener Brücke auf. Dort gibt es eine witzige Fähre über die Wupper.

Witzig deswegen, weil man selber, wie auf einer Draisine, die Bewegung der Fähre erzeugen muss. Der Fährmann sagte mit dann aber, dass er mich zwar vielleicht noch über die Wupper bringen könnte, aber möglicherweise nicht zurück, weil die Fähre bei Regen nicht fahren kann und der just drohte. Er sagte mir aber auch, dass auf der anderen Seite ein Weg sei, den ich zurücknehmen könne, dass da aber eine steile Auffahrt sei. Ich beschloss, den Versuch andersherum zu machen und fuhr an das andere Ende dieses Weges. Und erfuhr, dass ich den Weg hinauf nicht nehmen konnte. Zwar hätten meine Oberschenkel und der Elektroantrieb das geschafft, jedoch drehte das Hinterrad auf dem losen Schotter ständig durch und ich kam nicht voran. Die Situationen sind auf dem Titelbild dieses Beitrages dargestellt. Und ich kannte das schon von einer Abenteuerfahrt in meinem Urlaub in der Eifel im Jahr 2021.

Damals kam ich an einigen Stellen auch nur mit Schieben voran, das wollte ich mir jetzt nicht antun. 

Es gab noch eine Grenze, na ja, fast, und auch die hatte mit der merkwürdigen Tourenplanung mit Komoot zu tun. Komoot führte mich auf einer meiner Fahrten wiederum von der Straße weg auf einen Feldweg, den ich fast nicht sah, so eng und zugewachsen war er. Und er führte dann auf etwa einem halben Kilometer über einen fast unbefahrbaren Weg mit Rillen, rutschigem Untergrund und Unebenheiten auf einen asphaltierten Weg, der auch nicht viel besser war. Ehrlich, dieser Weg und auch die oben beschriebene Abfahrt wäre auch mit einem normalen Trekkingrad nicht zu bewerkstelligen gewesen. Es hätte wohl eines Mountainbikes bedurft. Den Modus hatte ich aber bei der Planung der Fahrten auf Komoot nicht eingestellt, sondern den „normalen“ Fahrradmodus. Lehre daraus: bei weiten und schnellen Fahrten immer im Rennradmodus planen auf Komoot, dann geht es nur über Asphalt. Ist zwar manchmal länger, aber einfacher zu fahren und wahrscheinlich schneller. Und zweite Lehre: Strecken vielleicht doch noch mal checken bei der Planung. Komoot zeigt ja Steigungen und Gefälle und auch die Wegebeschaffenheit auf der Strecke ziemlich gut an, da kann man erkennen, wenn es kritisch wird. 

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