Wetter und Radfahren

Dieser Artikel beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Wetters aufs Radfahren. Vorweg: es gibt nur ganz wenige Auswirkungen des Wetters aufs Radfahren selber. Nur Glatteis, Gewitter und die Auswirkungen eines starken Sturms (zum Beispiel abbrechende Äste oder entwurzelte, umstürzende Bäume) sind Wetterzustände, bei denen man es sich überlegen sollte, aufs Rad zu steigen. Andere Wetterzustände…

DALL·E 2023-01-14 08.26.37 - a expressionistic painting of cycling by rain an storm
DALL·E 2023-01-14 08.26.37 – a expressionistic painting of cycling by rain an storm

Dieser Artikel beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Wetters aufs Radfahren. Vorweg: es gibt nur ganz wenige Auswirkungen des Wetters aufs Radfahren selber. Nur Glatteis, Gewitter und die Auswirkungen eines starken Sturms (zum Beispiel abbrechende Äste oder entwurzelte, umstürzende Bäume) sind Wetterzustände, bei denen man es sich überlegen sollte, aufs Rad zu steigen. Andere Wetterzustände mögen ja gerne als eher angenehm oder eher unangenehm empfunden werden. Gegen die Unangenehmen kann man aber etwas tun, so dass sie weniger unangenehm sind.

Wetter

Wetter und seine Kategorien
Wetter, Quelle: Wetteronline Android App

Wie stellt Wetteronline (und auch andere Wetter-Apps) das Wetter dar? Nun, in den Kategorien

  • Temperatur
  • Bewölkung
  • Niederschlag (Art und Wahrscheinlichkeit, manchmal auch Menge)
  • Windstärke

Fürs Radfahren dürfte die Bewölkung alleine bzw. die Sonnenscheindauer nicht so relevant sein (zum Fahren bei Dunkelheit und wie es sich mit den Sonnen- und Mondphasen verhält, werde ich schon noch mal etwas schreiben), aber mit den anderen werden wir uns einmal kurz befassen.

Temperatur

Quelle: https://www.wetterkontor.de/de/wetter/deutschland/rueckblick.asp?id=1

In unserer Region schwanken die Temperaturen im Jahresverlauf durchaus um ca. 40° C von der Mindest- bis zur Höchsttemperatur. Sowohl sehr hohe wie auch sehr niedrige Temperaturen wirken sich auf das Radfahren aus. Allerdings werden meist niedrige Temperaturen als unangenehm empfunden und mit der Möglichkeit von Auskühlen, (Erkältungs-) Erkrankungen oder sogar Erfrierungen in Verbindung gebracht.

Was kann man gegen niedrige Temperaturen und Auskühlen tun?

  • Wählen Sie die richtige Bekleidung: Tragen Sie mehrere Schichten aus atmungsaktiver Kleidung, um Wärme und Feuchtigkeit zu regulieren. Legen Sie eine winddichte und wasserdichte Schicht über die oberste Schicht, um den Wind abzuhalten.
  • Handschuhe und Füßlinge: Halten Sie Ihre Hände und Füße warm, indem Sie Handschuhe und Füßlinge tragen. Es gibt mittlerweile auch wasser- und winddichte Handschue und Schuhe, die im Winter die Hände und Füße gut schützen.
  • Kopf und Hals können gut durch Schlauchtücher oder, bei extremen Temperaturen, auch durch Sturmhauben geschützt werden.
  • Helm und Sonnenbrille: Schützen Sie Ihren Kopf und Ihre Augen vor Wind und Kälte.
  • Regelmäßiges Aufwärmen: Fahren Sie nicht gleich los, sondern machen Sie ein paar Minuten Aufwärmübungen, um Ihren Körper auf die Belastung vorzubereiten.
  • Langsam fahren: Versuchen Sie, langsam zu fahren um ihre Körperwärme zu erhalten.
  • Pausen einlegen: Legen Sie regelmäßig Pausen ein, um sich aufzuwärmen und Ihre Bekleidung anzupassen.
  • Essen und Trinken: Stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend essen und trinken, um Ihren Körper mit Energie und Flüssigkeit zu versorgen.
  • Wetterbeobachtung: Beobachten Sie das Wetter und planen Sie Ihre Fahrt entsprechend.

Niederschlag

Es gibt verschiedene Arten von Niederschlag, die sich durch ihre Größe und Form unterscheiden. Die häufigsten sind:

  • Regen: Flüssige Wassertropfen, die aus Wolken fallen.
  • Schnee: Feste Wassertropfen, die aus Wolken fallen und auf der Erde liegen bleiben, wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken.
  • Tau und Reif
  • Graupel: Kleine, runde Eiskugeln, die aus Wolken fallen und auf der Erde liegen bleiben.
  • Hagel: Eiskugeln, die aus Wolken fallen und auf der Erde liegen bleiben. Hagelkörner sind in der Regel größer als Graupelkörner.
  • Eisregen: Eiskristalle oder Eiskugeln, die aus Wolken fallen und auf der Erde liegen bleiben. Eisregen kann Schäden an Gebäuden, Autos, Bäumen und anderen Gegenständen verursachen.
  • Dauerschneefall: Schneefall der andauert und der Boden bleibt bedeckt.
  • Regen und Schnee gemischt: Wenn die Temperaturen in Bodennähe knapp unter dem Gefrierpunkt sind, kann Regen als Schnee oder Schneeregen fallen.
  • Gewitter: Starkregen, Hagel, Blitz und Donner, die oft zusammen auftreten und auch starke Winde mit sich bringen können.

Niederschlag spielt einerseits eine Rolle in Verbindung mit dem eigenen Körper und den Gegenständen, die man mit sich führt. In der Regel will man vermeiden, dass man selber oder die eigenen Sachen nass werden. Dafür gibt es folgende Tipps:

  • Wählen Sie die richtige Bekleidung: Tragen Sie eine wasserdichte und atmungsaktive Schicht über Ihrer normalen Bekleidung, um Regen abzuhalten und Feuchtigkeit abzuleiten.
  • Verwenden Sie einen Regenschutz für Ihr Fahrrad: Eine Regenhaube oder eine Regenplane schützt Sie und Ihr Fahrrad vor Regen.
  • Planen Sie Ihre Route sorgfältig: Vermeiden Sie Straßen, die bekannt dafür sind, dass sie schnell überschwemmt werden und wählen Sie Wege, die besser vor Regen geschützt sind.
  • Warten Sie den Regen ab: Wenn möglich, warten Sie den Regen ab und fahren Sie erst weiter, wenn er vorbei ist.
  • Bringen Sie Ersatzkleidung mit: Falls Sie doch nass werden, bringen Sie Ersatzkleidung mit, um sich umziehen zu können.
  • Verwenden sie für ihre Füße wasserdichte Schuhe oder Überschuhe.
  • Halten Sie ihre Hände warm: Verwenden sie Handschuhe oder Griffe mit Handschuhaufsatz, um ihre Hände warm zu halten und vermeiden sie so kalte Finger.
  • Verwenden Sie wasserdichte Taschen und Transportbehälter. Packen Sie empfindliche Gegenstände oder Sachen, die unbedingt trocken bleiben müssen, in Plastikbeutel ein.

Niederschlag hat natürlich auch große Auswirkungen auf den Zustand der Straße bzw. des Untergrundes, auf dem man sich bewegt. Schon Regen macht die Fahrbahn, häufig auch in Verbindung mit Laub oder Erde, glitschig. Glatt wird die Fahrbahn durch Schnee, gefrierenden Regen oder gefrorene Feuchtigkeit auf der Erde, also Eis oder kräftigen Reif. Was man gegen Glätte und Ausrutschen tun kann:

  • Wählen Sie die richtigen Reifen: Verwenden Sie Reifen mit einer guten Profilstruktur und ausreichendem (aber nicht zu hohem) Luftdruck, um eine bessere Haftung auf nassen und glatten Straßen zu erreichen.
  • Benutzen Sie geräumte oder aufgetaute Straßen und Wege.
  • Vermeiden Sie riskante Strecken: Vermeiden Sie Straßen, die bekannt dafür sind, dass sie glatt oder rutschig sind, wie z.B. Brücken, Unterführungen oder schattige Straßen. Vermeiden Sie Strecken, auf denen Sie stark lenken oder bremsen müssen.
  • Bremsen Sie rechtzeitig und vorsichtig: Bremsen Sie rechtzeitig und vorsichtig, um ein Ausrutschen zu vermeiden. Vermeiden Sie das Blockieren der Räder, da dies das Risiko eines Ausrutschens erhöht.
  • Passen Sie ihre Geschwindigkeit an: Fahren sie langsamer als normal, um die Kontrolle über ihr Fahrrad zu behalten und reagieren sie schnell auf Veränderungen im Straßenbelag.
  • Halten Sie einen sicheren Abstand: Halten Sie einen sicheren Abstand zu anderen Fahrzeugen, um ausreichend Zeit und Platz zu haben, um auf unvorhergesehene Glätte oder Rutschgefahren zu reagieren.
  • Verwenden Sie zusätzliche Ausrüstung: Nutzen sie spezielle Ausrüstung wie z.B. Reflektoren oder eine Beleuchtung, um andere Verkehrsteilnehmer auf ihre Anwesenheit aufmerksam zu machen und somit besser gesehen zu werden.
  • Informieren Sie sich über Wettervorhersagen: Informieren Sie sich vor ihrer Fahrt über die aktuelle Wetterlage und passen sie ihre Routen und Bekleidung entsprechend an.

Glätte ist eine echte Gefahr für Radfahrende. Sie birgt immer die Möglichkeit von Stürzen und damit unkalkulierbaren Verletzungen. Gegen Stürze und deren Auswirkungen kann man auch einiges tun:

  • Wählen Sie die richtige Bekleidung: Tragen Sie robuste und abriebfeste Kleidung, um Verletzungen durch den Kontakt mit dem Boden zu reduzieren.
  • Tragen Sie einen Helm: Ein Helm kann das Risiko von Kopfverletzungen erheblich reduzieren, falls Sie stürzen.
  • Fahren Sie auf gutem Straßenbelag: Vermeiden Sie unebene und rutschige Straßen, um das Risiko von Stürzen zu reduzieren.
  • Seien Sie vorsichtig bei schlechten Lichtverhältnissen: Seien Sie besonders vorsichtig bei schlechten Lichtverhältnissen, wie z.B. bei Dämmerung oder Dunkelheit, um die Gefahr von Unfällen zu reduzieren.
  • Verwenden Sie eine ordentliche Beleuchtung: Nutzen sie eine ordentliche Beleuchtung und Reflektoren, damit sie von anderen Verkehrsteilnehmern besser gesehen werden und somit Unfälle vermieden werden können.
  • Halten Sie Ihr Fahrrad in gutem Zustand: Stellen Sie sicher, dass Ihr Fahrrad in einwandfreiem Zustand ist, um die Kontrolle über Ihr Fahrrad zu behalten und Unfälle zu vermeiden.

Dennoch, vielleicht ist es besser, das Rad in einigen Situationen auch mal stehen zu lassen. Meine Faustregel: wenn man sein Rad nicht zu Fuß gehend erreichen kann, weil es zu glatt ist, sollte man auch nicht radfahren. Also: Wenn man es vermeiden kann, bei Glatteis kein Rad fahren.

Wind

Quelle: https://www.wetteronline.de/wind?wrx=51,10.5&wrf=true

Wind hat zum einen Auswirkungen auf die Fahreigenschaften (wer kennt nicht den Spruch: Gegenwind formt den Charakter?) als auch auf die Umgebung. Entscheidend für die Kraft des Windes ist auf der einen Seite die Windgeschwindigkeit:

  • Leichter Wind: Windgeschwindigkeiten von 0 bis 7 km/h (0-4 mph)
  • Schwacher Wind: Windgeschwindigkeiten von 8 bis 24 km/h (5-14 mph)
  • Mäßiger Wind: Windgeschwindigkeiten von 25 bis 44 km/h (15-27 mph)
  • Starker Wind: Windgeschwindigkeiten von 45 bis 63 km/h (28-39 mph)
  • Sehr starker Wind: Windgeschwindigkeiten von 64 km/h (40 mph) oder mehr

Häufig hört man auch von Windstärken, damit verhält es sich wie folgt:

Windstärken beschreiben die Intensität des Windes und werden in verschiedenen Skalen gemessen. Die am häufigsten verwendete Skala ist die Beaufort-Skala, die von Francis Beaufort im Jahr 1805 entwickelt wurde.

Die Beaufort-Skala umfasst 13 Stufen von 0 bis 12, wobei 0 für Windstille (kein Wind) und 12 für Orkanstärke (mehr als 118 km/h oder 74 mph) steht. Jede Stufe der Beaufort-Skala beschreibt eine bestimmte Windgeschwindigkeit und ihre Auswirkungen auf bestimmte Objekte.

Hier sind einige Beispiele für die verschiedenen Stufen der Beaufort-Skala:

  • Stufe 0: Windstille (kein Wind)
  • Stufe 1: Leichte Brise (1-5 km/h oder 1-3 mph)
  • Stufe 4: Leichter Sturm (22-27 km/h oder 14-17 mph)
  • Stufe 7: Starker Sturm (48-55 km/h oder 30-34 mph)
  • Stufe 12: Orkan (über 118 km/h oder 74 mph)

Mehr zu Windstärken findet Ihr hier: https://www.mdr.de/brisant/ratgeber/windstaerken-einteilung-100.html

Ähnlich verhält es sich auch mit Böen.

Böen sind plötzliche, starke Windspitzen, die über die durchschnittliche Windgeschwindigkeit hinausgehen. Sie können unerwartet und plötzlich auftreten und können schwere Schäden verursachen.

Die Kategorien von Böen sind ähnlich wie die Kategorien der Windgeschwindigkeiten:

  • Leichte Böen: Böen von 0 bis 24 km/h (0-14 mph)
  • Schwache Böen: Böen von 25 bis 39 km/h (15-24 mph)
  • Mäßige Böen: Böen von 40 bis 57 km/h (25-36 mph)
  • Starke Böen: Böen von 58 bis 72 km/h (37-45 mph)
  • Sehr starke Böen: Böen von 73 km/h (46 mph) oder mehr

Je stärker Wind und Böen, desto größer die Auswirkungen auf das Radfahren. Bei starken Winden oder Böen ist es schwierig, das Rad in der Gewalt zu behalten. Ich finde das Fahren bei starkem Seitenwind oder Böen von der Seite besonders schwierig. Es erfordert schon etwas Können.

Wind uns Sturm haben aber auch Auswirkungen auf die Umgebung. Insbesondere führen sie manchmal dazu, dass Äste von Bäumen abbrechen und auf der Fahrbahn liegen und diese versperren. Immer häufiger finde ich umgestürzte Bäume auf meinen Wegen. Bei starkem Wind oder Sturm ist exterme Vorsicht geboten. Wald und Alleen sind möglichst zu meiden. Gegebenenfalls ist es auch erforderlich, abzusteigen und zu schieben.

#ADFC #Veedelstour #Marienfeld #Pabsthügel #Biathlon #Sturm #Wald #Baum

Was gibt es noch

Häufig werden in Wetter Apps auch noch Angaben etwa zur UV-Strahlung und Pollenflug getätigt.

UV-Strahlung und Hitze sind tatsächlich auch noch Themen, die beim Radfahren eine Rolle spielen. Vielleicht werde ich die einmal in einer Sommer-Edition dieses Beitrages behandeln.

Pollenflug ist auch ein Thema, vor allem natürlich für Allergiker. Vermutlich hilft da aber eine Behandlung der Allergie eher mehr als Schutzmaßnahmen. Ich bin Heuschnupfen geplagt und auch in dieser Jahreszeit schon betroffen, werde aber schon seit einiger Zeit desensibilisiert und leide deswegen nicht mehr ganz so stark.

Fazit

Radfahrende sind dem Wetter und seinen Folgen unmittelbar ausgesetzt. Manchmal auch mit unangenehmen Wirkungen und Auswirkungen. Durch

  • Kleidung
  • ein technisch einwandfreies Rad
  • Ausrüstung
  • Fahrweise
  • Planung

können diese unangenehmen Wirkungen und Auswirkungen abgemildert werden und das Radfahren bleibt bei jedem Wetter ein Riesen-Spaß.

#Bullitt #Bluemon #Arbeit #Regen #Starkregen #Unwetter #Klimawandel

Antworten auf „Wetter und Radfahren”.

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    […] Hier noch einmal mein Artikel über den Einfluss des Wetters auf das Radfahren: […]

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