Ein letztes Mal über die Alte Leverkusener Brücke

Meine Geschichte mit der Leverkusener Brücke Ich bin schon oft über die Leverkusener Brücke gefahren. Fast immer natürlich, wenn ich zur Critical Mass Wuppertal gefahren bin. Oft auch zweimal an einem Tag, wenn ich von dort auch noch zurück gefahren bin. Dann war es natürlich auf der Brücke stockdunkel, aber ich konnte den Blick auf…

Icy auf dem viel zu schmalen Radweg der alten Leverkusener Brücke ohne Autos auf den Fahrspuren

Meine Geschichte mit der Leverkusener Brücke

Ich bin schon oft über die Leverkusener Brücke gefahren. Fast immer natürlich, wenn ich zur Critical Mass Wuppertal gefahren bin. Oft auch zweimal an einem Tag, wenn ich von dort auch noch zurück gefahren bin. Dann war es natürlich auf der Brücke stockdunkel, aber ich konnte den Blick auf das beleuchtete Bayerwerk ein wenig rheinaufwärts genießen.

Die Fahrten über die Brücke waren für mich immer Highlights der Strecken. Auch wenn ich den Radweg wegen seiner Enge hasste. Beim ersten Mal hatte ich richtig Angst, bei Gegenverkehr in den Rhein zu fallen. Ich erinnere mich, dass man anfangs noch auf beiden Seiten fahren konnte, aber später gab es dann nur noch eine Auffahrt von Merkenich aus auf der östlichen Seite der Brücke und auf Leverkusener Seite von der Wacht am Rhein aus. 

Die Geschichte der Brücke

Alles über die Leverkusener Brücke gibt es hier. In den letzten Jahren stellte die Brücke eines der größten Hindernisse im Verkehr von NRW dar, weil sie aufgrund Brückenschäden für LKW gesperrt war und alle anderen Autos nur 40 oder 60 km/h fahren durften. Dabei ist die Autobahn A1 eine der großen Nord-Süd-Verbindungen in NRW. Bald wurde entschieden, die Brücke neu zu bauen, aber es gab Probleme mit dem ersten Generalunternehmer und so kam es zu Verzögerungen. Aktuell ist die Brücke für den Autoverkehr komplett gesperrt. Es ist eine gewisse Genugtuung, dass ausgerechnet der Radverkehr länger fließen darf. Das habe ich heute noch einmal genutzt, wahrscheinlich ein letztes Mal. Denn die Brücke wird jetzt, nachdem die neue Leverkusener Brücke am 04.02.2024 ihren Dienst aufnimmt, abgerissen. 

Das Ziel

Tatsächlich war die Leverkusener Brücke ein Ziel. Ich wollte mir die Situation dort ausführlich anschauen und Bilder machen. Was ich auch getan habe. 

Aber natürlich war mein hauptsächliches Ziel mein Enkelchen in Langenfeld. Das ist dann von der Brücke auf Leverkusener Seite aus noch einmal eine dreiviertel Stunde. Klar, dass ich das ausnutzte und zu Ephraim Paul fuhr. 

Das Rad

Klar, dass ich die Gelegenheit nutzen wollte, mein neues Dreirad Icy zu fahren. Ich war es ja am Samstag etwa 40 Kilometer weit gefahren und war jetzt gespannt, wie es (und ich) mit der doppelten Distanz klarkommen würde. Große Vorbereitungen waren nicht erforderlich, das Rad ist eigentlich immer reisebereit. Den gestern ziemlich leer gefahrenen Akku hatte ich über Nacht aufgeladen und war nun gespannt, ob es mit ihm ausgehen würde. Ich fuhr einige Strecken ohne Elektrounterstützung und auch einige mit mehr als 25 km/h. Ansonsten hatte ich fast immer den elektrischen „ECO“- Gang drin, so dass ich meistens ein wenig Unterstützung hatte. Der Akku hat die gut 93 Kilometer durchgehalten und hatte zum Schluss sogar noch etwas mehr als 10 Kilometer angezeigt, die ich noch hätte fahren können. Wow, das ist natürlich ein Wort. Es war ja noch ein zweiter Akku dabei, das bedeutet 200 Kilometer Reichweite. Krass gut! 

Die Strecke(n) 

Ich fuhr gegen viertel nach acht morgens bei uns zu Hause los. Ich wollte ja zur Auffahrt der Leverkusener Brücke in Merkenich. Also nahm ich erst einmal meinen Weg zur Arbeit nach Bocklemünd und fuhr dann von dort hinunter an den Militärring und den entlang nach Norden. Der Radweg in dem Abschnitt des Militärrings ist ab dem Buschweg eigentlich nicht mehr befahrbar. Er ist dann ein Trümmerhaufen. Und zwar auf der gesamten Strecke an Longerich vorbei bis zum Ford-Gelände. GEHT GAR NICHT! Ich überlegte mir mehrmals, auf den Militärring zu fahren, aber der ist auch sonntags stark befahren und da hatte ich dann auch keine Lust zu. Erst recht hatte ich keine Lust, den Weg wieder zurückzunehmen. Deswegen fuhr ich auf dem Rückweg eine andere, weiter westliche Strecke, am Fühlinger See vorbei und durch Pulheim und Brauweiler. Von der Brücke aus musste ich ein Stück navigieren, ansonsten brauchte ich aber keine Navigation. 

Auch nicht auf dem Hinweg nach Langenfeld. Von Leverkusen aus kenne ich die Strecke. Durch den Neuland Park in Leverkusen ist es auch schon beschwerlich, der gar nicht so alte Radweg mit dem schönen roten Belag ist auch schon durch Wurzelaufwerfungen gezeichnet, es holpert total. Dann gibt es einen schön ausgeschilderten und auch gut gebauten Weg durch die Baustelle der neuen Brücke und der umgeleiteten Zufahrten. Und der Rest ist dann ab Rheindorf einfach und bekannt. 

Ich passierte die Brücke zwei Mal. Mittags war der Radweg voller Menschen, sowohl mit dem Rad als auch zu Fuß. Fast kein Durchkommen, aber alle waren gut drauf und niemand spielte den wilden Mann. 

Am Ende wurden es deutlich über 90 Kilometer. Das Wetter war super, sonnig und etwas kalt. Es war richtig schön. 

Hat es sich gelohnt? 

Hihi, na klar. Allein schon mein Enkelchen zu knuddeln war es wert. 

Aber es war auch, was ich mir bei diesem schönen Wetter bei der letzten Fahrt über die Rheinbrücke Leverkusen, wie sie offiziell heißt, erwartet hatte. Emotion pur. 

Die Strecken und Fotos gibt es bei Strava hier: 

https://www.strava.com/activities/10644935003

https://www.strava.com/activities/10648324979

Und Eindrücke vom Abschied von der Brücke hier: 

Ein wunderschöner Tag mit wunderschönem Wetter und wunderschönen Erlebnissen. 

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